Hoch hinaus - mit alpine@corpuls auf die Zugspitze

THE ROAD TO ZUGSPITZE

Mit Alpine@corpuls auf Deutschlands höchsten Berg

Text von Sabine Bartsch

Grafik der Route von Start bis Ende und die Etappenziele mit Angabe der Höhenmeter

Von der Reservebank aufs Spielfeld – so schnell kann es gehen. Ganz klar, Iris Klimmer, corpuls-Geschäftsführerin wollte schon auch mit auf die Zugspitztour, aber ehrlich gesagt hatte sie ich bereits mit dem Platz auf der Warteliste ein bisschen angefreundet. Unverhofft kommt oft, nachrücken war angesagt.
Jetzt gab es also kein Zurück. Und im späteren Verlauf der Tour sollte sich zeigen, dass das „Zurück“ im Vergleich zum „Dabei sein“ gar nicht mal so gut abgeschnitten hätte.

Aber alles mal auf Anfang. „Road to Zugspitze“ – ein durchaus ambitioniertes Projekt von ALPINE@corpuls. 

Es war nicht das erste Wanderevent dieser Mitarbeiterinitiative, die auf Anregung von Christoph Hentschel 2017 ins Leben gerufen wurde. Aber es war die erste größere Tour dieser Kategorie was die Höhe und Kondition betrifft. Bis dahin trafen sich die Kollegen/Kolleginnen zum Teil mit Partnern in ihrer Freizeit, um kleine Wanderungen durchzuführen und Klettersteige zu entdecken.
Der Schwerpunkt der Bergsportaktivitäten lag und liegt eindeutig im Sommer, aber auch im Winter wird die eine oder andere Outdoor-Aktion nach Absprache innerhalb der Gruppe gestartet.
Da die Erklimmung des höchsten Bergs Deutschlands nicht von Pappe ist – auch wenn man sich für die ‚leichteste‘ (und längste) Variante durchs Reintal entscheidet – gab es in der ALPINE@corpuls-Gruppe durchaus Trainingsangebote. 

Denn jeder Bergsteiger muss wissen, worauf er sich da einlässt – die persönliche Kondition, die Ausrüstung, die Vorbereitung und das Durchhaltevermögen, das alles muss passen. Auf jeden Fall sollte man für ein Bergsteigervorhaben dieser Art absolut
trittsicher und schwindelfrei sein. 

Das Orgateam des Projekts „Road to Zugspitze“ (Christian Hentschel, Korbinian Hess,
Fabian Auler) hatte im Vorfeld der geplanten Gipfelbesteigung bereits Großes geleistet: Akribisch trugen die Organisatoren alles Wissenswerte rund um die Abfahrtszeiten der Bahnen, die Öffnungszeiten der Klamm sowie zum Parken zusammen.
Weiterhin wurde eine Packliste ausgegeben und das Bilden von Fahrgemeinschaften für die An- und Abreise angestoßen.
Gut eine Woche vor dem Start stand also fest, wer definitiv am corpuls-Zugspitzevent teilnehmen würde.
Es ergab sich eine bereichsübergreifend gemischte Zusammensetzung, darunter
Kollegen aus der IT, Entwicklungsingenieure, Kollegen aus Marketing, Operations, Qualitätsmanagement sowie Personal.
Ein Teilnehmer war mit Partnerin, Tochter und deren Freundin vertreten. Äußerst heterogen war die Crew auch hinsichtlich des Alters (14 bis 60plus) sowie des Fitnesslevels (vom Triathleten bis zum Gelegenheitsbergwanderer war alles dabei).

Zwei alpine@corpuls Mitglieder posieren auf dem Weg zum Gipfel der Zugspitze mit einer Hütte und Bergen im Hintergrund

Tag 1 – These boots are made for walkin‘ … oder eben nicht

Samstag, 8 Uhr Treffpunkt Skistadion in Garmisch-Partenkirchen (708 m). Das zusammengewürfelte corpuls-Team machte sich enorm motiviert bei bedecktem Himmel auf den Weg durch die 700 m lange Partnachklamm. 

Tagesziel war die Knorrhütte (2 051 m), für die ALPINE@corpuls das Nachtlager gebucht hatte. Vor den Wanderern lagen 17,9 km, 1 405 Höhenmeter und eine Gehzeit von ca. 6,5 Stunden.
Nach dem eindrucksvollen Einstieg in die Partnachklamm ging es zunächst einmal gemütlich dahin. Nach ca. 2 Stunden war bereits der erste Rastpunkt, die Bockhütte, erreicht. Hier gab es die ersten Erfrischungen und ein Teil der Brotzeit wurde
herausgekramt. 

Weiter ging es flussaufwärts an der Partnach entlang und mit Blick auf das bevorstehende Reintal war jedem relativ schnell klar, was da noch vor einem lag. 
Bis zur Reintalangerhütte (1 369 m) im Wettersteingebirge hieß es also Strecke machen – weniger bergauf, mehr in die Länge, und zwar 14 km.

Was ist u. a. das Wichtigste auf einer Tour wie dieser? Genau: die richtigen knöchelhohen Bergschuhe. Alles schön und gut, aber was tun, wenn diese bereits am ersten Tag ihren Dienst versagen, zumindest einer davon? Wenn man mit der ALPINE@corpuls-Crew unterwegs ist, braucht man sich dann wirklich keine Sorgen zu machen: Am Schuh eines Teilnehmers klaffte also eine Lücke zwischen Vorderkappe und Sohle, aber so schnell wie die Lücke entstand, so schnell waren plötzlich rettende Utensilien zur Stelle.
Udo Franke steuerte die Schnur aus seinem Notfallset bei, das Klebeband kramte ein anderer Teilnehmer aus seinem Rucksack. Mit flinken Händen war die ‚Wunde‘ versorgt und das Weitergehen gesichert.

Kaputter Wanderstiefel der vorne notdürftig mit schwarzem Klebeband getaped wurde

Knackig wurde es dann beim letzten Anstieg zur Knorrhütte (2 051 m). Sie liegt an der Schwelle des Zugspitzplatts, südwestlich unterhalb des Brunntalkopfs. Seit 1855 gilt sie als idealer Stützpunkt für den Zugspitzaufstieg über das Reintal oder von Ehrwald aus über das Gatterl. Vier bis fünf Mal wird sie im Sommer ausschließlich per Hubschrauber mit allen Lebensmitteln versorgt, Müll und Leergut werden wieder mit ins Tal genommen.
Um sich das Feierabendbier (z. B. das Heli-Spezialweizen für 11 €) oder das Zwischengipfel-Spezi zu verdienen, mussten die Bergfreaks auch steileres Gelände überwinden. Das haben aber alle geschafft und so gelang der corpuls-Truppe auch der Durchbruch durch die Nebeldecke:  „Es ist schon ein tolles Gefühl, wenn man nach den endlosen Kilometern durchs Reintal an der Knorrhütte mit diesem Blick belohnt wird“, fasst Korbinian Hess den Etappenerfolg zusammen. Der Abend auf der Knorrhütte erscheint aus heutiger Sicht (mit Blick auf die Corona-bedingten Abstände) etwas ungewöhnlich: „Es war viel los, die Hütte war auch von anderen Gruppen gut besucht. Man saß dicht gedrängt aneinander, nutzte auch das kleinste Fleckchen auf der Bank zum Sitzen, wie das eben so ist auf einer Hütte“, erzählt Udo Franke, der mit seiner Frau, Tochter und deren Freundin an der Tour teilnahm.

Der anstrengende Wandertag klang fröhlich und unterhaltsam aus. Der eigens für ALPINE@corpuls reservierte Raum im Matratzenlager bot für jeden immerhin 40 cm Liegebreite (mal ehrlich: braucht man wirklich mehr?).
Die müden Körperteile waren aber froh um jeden Zentimeter Ruheplatz: Schlaf und Energie tanken für den finalen Aufstieg am nächsten Tag.

Berg auf der einen Seite schattig, der Gipfel wird von der Sonne erleuchtet

Tag 2 – Das Ende wartet mit Drahtseilen und Nervenkitzel

Sonntag, 7.30 Uhr, Aufbruch von der Knorrhütte (2 .051 m). Nach einem typischen Hüttenfrühstück ohne großen Schnickschnack hieß es, Kurs nehmen auf den höchsten Berg Deutschlands. Diese ‚letzten‘ 1 .164 Höhenmeter sollten für die Bergsteiger noch einmal eine große Herausforderung sein.

Als Gehzeit waren 2,5 Stunden veranschlagt, die Distanz belief sich auf knapp 4 Kilometer. Das Wetter war vielversprechend und folgte den Prognosen, die Sonne und wenig Wind verkündeten.
Nach dem Abschied von der Übernachtungshütte querten die Bergsteiger das Zugspitzplatt und erreichten schließlich die Station der Gletscherbahn (2 .600 m). Jetzt mussten ein weiteres Mal alle Kräfte mobilisiert werden, denn der unangenehmste Teil der Gipfeltour stand bevor: das weitläufige Geröllfeld, das sich an der Forschungsstation Schneefernerhaus vorbei bis zum Gipfelfelsen der Zugspitze erstreckt.
„Das war wirklich unangenehm“, erinnert sich Iris Klimmer, „man geht einen Schritt vor und rutscht zwei zurück. Da denkt man sich schon mal, ob es zu Hause nicht gerade schöner wäre.“
Einige der Teilnehmer haben die sinnvolle Möglichkeit genutzt, dieses heikle Stück ab Sonnalpin (Gletscherrestaurant) mit der Zugspitz-Gletscherbahn zu umgehen. Sie verbindet das Zugspitzplatt mit dem Gipfel.
Die alpinen Schlüsselstellen erwarteten die Wanderer dann noch auf dem letzten Stück zum Münchner Haus (2 .959 m). Bis zum Südwestgrat der Zugspitze führen seilversicherte und ausgesetzte Passagen. Hier hieß es, einen kühlen Kopf bewahren,
auch wenn die Anstrengung der letzten Stunden das Blut durch die Adern jagte und den Schweiß aus allen Poren nach draußen schickte.

Zwei Bergsteiger von corpuls@Alpine stehen auf einem Hügel vor einem Berg und blauem Himmel

Und dann endlich war es zum Greifen nahe – das Gipfelkreuz der Zugspitze (2 .962 m). Vom Münchner Haus ist es über eine kurze Leiter erreichbar. Geschafft – alle standen bei Sonnenschein auf einer Höhe von fast 3 .000 Metern auf dem höchsten Berg Deutschlands. 
„Unbeschreiblich, dieses Glücksgefühl, den Berg bezwungen zu haben und eine berauschende Aussicht genießen zu können“, so fasst Iris Klimmer ihren persönlichen Eindruck zusammen. Sehr bewegt haben sie aber auch die Gedenktafeln für die Todesopfer des Zugspitzlaufs im Juli 2008 – wenige Meter unterhalb des Gipfels waren diese an Unterkühlung gestorben. „Zusammen mit den Fahrgästen der Zugspitzbahn in ihren Sommerschuhen, die eben mal so hochfahren, ergibt dies ein seltsames Bild“, so die corpuls-Geschäftsführerin.

Für Udo Franke stand das Kollegiale und die Gemeinschaft im Vordergrund: Es war schön zu erfahren, „dass die ganze Gruppe das geschafft hat. Jeder hat den Anstieg auf seine Weise bewältigt, aber letztlich haben wir zusammen dieses Ziel erreicht.“
Besonders bewegend war für die Teilnehmer auch der spezielle und herzliche Gipfelempfang durch die corpuls-Kollegin Claudia Anzenhofer: Sie verteilte Urkunden, Flachmänner und Schokolade an die Bergfexe. Mit einem Gedicht würdigte sie
die sportliche und gemeinschaftliche Leistung des corpuls-Zugspitzteams. Auf dem Gruppenfoto vom Gipfel wirken nicht nur alle erleichtert. Auch etwas Verbindendes ist sichtbar, und das liegt sicher nicht ‚nur‘ an den einheitlichen roten T-Shirts.
Alle Teilnehmer dieser gelungenen ALPINE@corpuls-Tour fuhren mit der Zugspitzbahn nach unten ins Tal.

Und wieder einmal konnte man es kaum glauben, dass man in 15 Minuten ins Flachland rauscht, während man in den letzten 1,5 Tagen der Natur Meter für Meter bis zum Gipfel abgetrotzt hatte. Nach der Tour ist vor der Tour – nächster Halt „Watzmann“?
Fest steht: Die Aktiven von ALPINE@corpuls planen weiter und stehen schon wieder hochmotiviert in den Startlöchern. „Wir peilen den Watzmann an, und zwar das Hocheck mit 2 .651 m“, ist von Korbinian Hess zu erfahren.
Mit seiner bizarren Form bestimmt der Berg die Berchtesgadener Alpen und lockt ehrgeizige Höhenjunkies an.
„Vom Watzmann-Vorhaben habe ich auch schon gehört“, sagt Udo Franke und ergänzt: „Ein schönes Ziel. Mein persönlicher Favorit wäre auch das Matrashaus am Hochkönig, es steht vollkommen frei auf 2.941 m Höhe und ist wirklich nur zu Fuß erreichbar.“ Bis zum nächsten größeren Event wird es sicher ein paar weniger aufwendige Outdoor-Aktivitäten nach Feierabend oder am Wochenende geben, da sind sich alle corpuls-Bergsportfreaks einig.

Das corpuls@Alpine Team posiert mit roten Team-T-Shirts vor dem Gipfelkreuz der Zugspitze
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