Die Kauferinger Firma GS ist „wachstumsstärkster Mittelständler Deutschlands 2022“. Das Medizintechnik-Unternehmen steht an der Spitze der Top 100 einer aktuellen Studie der Münchner Strategieberatung Munich Strategy. Im Vorjahr lag GS hier auf Rang 12.
Pandemie als Chance sehen
Während der Pandemie haben die Unternehmen in den Spitzenpositionen der Studie „mutige Entscheidungen getroffen und die Situation als Chance gesehen, statt Investitionen zu stoppen“, heißt es von Munich Strategy. GS hat im Jahr 2020 einen Rekord-Umsatz von 107,5 Millionen Euro erwirtschaftet, Tendenz laut Geschäftsführung steigend. Tatsächlich hat das Familienunternehmen bislang kaum unter der Krise gelitten. Denn wenn Kliniken und Rettungsdienste Defibrillatoren anschaffen, ist das ein Prozess, der sich über Monate und Jahre hinzieht. Das schwächt mögliche negative Effekte ab, falls Investitionen verschoben werden. Auch legt man im Unternehmen viel Wert auf langfristige Lieferverträge. Zudem blieb man bislang weitgehend von Störungen in den Lieferketten verschont. „Die Preise für Elektronikteile haben schon vor der Pandemie angezogen. Da sind wir hellhörig geworden und haben weite Teile der Just-in-time-Lieferung auf Lagerhaltung umgestellt“, so Klaus Stemple, einer von drei Geschäftsführern des Unternehmens, gegenüber dem Handelsblatt, welches die Studie in Auftrag gegeben hat. Das Kauferinger Unternehmen ist indes weiterhin stark auf Wachstumskurs, man rechnet mit 40 bis 50 Neueinstellungen im kommenden Jahr und ist auch in Zeiten des Fachkräftemangels guter Dinge: „Wir bekommen Stellen gut besetzt. Wir sind erfolgreich, außerdem ist die Arbeit bei uns sinnstiftend.“, so Geschäftsführer Christian Klimmer.
„… über längeren Zeitraum Spitzenleistungen erbracht“
Für das „Top-100-Ranking“ der „wachstums- und ertragsstärksten Mittelständler Deutschlands“ hat Munich Strategy über 4.000 deutsche Unternehmen aus allen Branchen untersucht. Ermittelt wurden die Unternehmen auf Grundlage zweier Kriterien: das durchschnittliche Umsatzwachstum und die durchschnittliche EBIT-Quote (die EBIT-Quote setzt den Gewinn vor Steuern und Zinsen ins Verhältnis zum Umsatz; sie misst also, wie viel Umsatz für den erwirtschafteten Gewinn notwendig war). Für die Studie wurden die letzten fünf Jahre betrachtet, weshalb das Ranking nur Mittelständler auszeichnet, „die über einen längeren Zeitraum Spitzenleistungen erbracht haben“, heißt es.
GS außerdem „krisensicherster Arbeitgeber 2022“
Dass GS so erfolgreich ist, wirkt sich auch auf die Krisensicherheit des Unternehmens aus. Das Unternehmen zählt laut einer anderen Studie auch zu den „krisensichersten Arbeitgebern 2022“ und damit zu einem kleinen Kreis von nur 170 Unternehmen in ganz Deutschland und Luxemburg. Hier belegt GS Rang 80. Das Ranking wurde vor Kurzem in der Süddeutschen Zeitung veröffentlicht. Voraussetzung für die Aufnahme in den Index waren ein Jahresüberschuss von mindestens 12,5 Millionen Euro, eine überdurchschnittliche Eigenkapitalquote, eine hohe Liquidität und ein positiver Return of Investment; die Position im Ranking richtet sich nach dem Bonitätsindex der jeweiligen Firma.